Ortsgruppe Neunkirchen

Die Anfänge der Ortsgruppe

1952 nahm der Neunkirchener Schneidermeister Klaus Sonnenberg, für die DLRG auch als Bademeister am Dechsendorfer Weiher im Einsatz, Kontakt mit der DLRG in Erlangen auf, ob diese neben anderen Bädern auch das neue Neunkirchener Schwimmbad, das bereits im Bau war, betreuen würde. Diese lehnte jedoch ab, da sie schon mit den Erlanger Bädern genug beschäftig war.

So nahm Sonnenberg Kontakt mit der Wasserwacht auf und zusammen mit weiteren Rettungsschwimmern gründete sich die Wasserwacht Erlangen Land, bzw. teilweise auch als Wasserwacht Kreuzweiher, Kalchreuth/Dormitz oder Wasserwacht Oberland bezeichnet. Dies war die Keimzelle für die schließlich offizielle Wasserwacht Ortsgruppe Neunkirchen, wie sie nach 1957 nur noch genannt wurde.

Erster Vorsitzender und Motor hier war Hans Oberle aus Dormitz. Weitere Gründungsmitglieder waren Luwig Rehm und Klaus Sonnenberg aus Neunkirchen wie Max Gronauer und Ernst Hofmann aus Dormitz.

Auch wenn anfängliche Dokumente bereits 1952 von einer Ortsgruppe Neunkirchen berichten, gilt als offizielles Gründungsjahr 1953. Dies dürfte schließlich auch damit zusammenhängen, das dies das Jahr der Einweihung des Neunkirchener Freibads war.


Die Entwicklung

Bereits 1954 umfasst die Gruppe 15 Rettungsschwimmer, die vor allem am Wochenende Dienst taten. Einsatzorte waren der Kreuzweiher, das Freibad Gräfenberg und der Oberndorfer Weiher. 1957 kam noch das Schlossbad Heroldsberg hinzu. Einige Jahre musste auch das Freibad in Egloffstein versorgt werden. Zum Einsatz auswärts kamen vor allem die Rettungsschwimmer, die ein eigenes Fahrzeug besaßen. Die Wasserwacht Ortsgruppe Neunkirchen hatte auch ein Zelt, denn, wenn in Gräfenberg oder Egloffstein Dienst zu tätigen war, blieb man immer für das ganze Wochenende.

Obwohl die Wasserwacht Neunkirchen Teil des BRK Erlangen war, war die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Forchheim stets gut. Man hielt zusammen die Kurse in Erster Hilfe ab und nach einigen Jahren wechselte die Ortsgruppe Neunkirchen zum Kreisverband Forchheim, der die Ortsgruppe großzügiger bei der Ausbildung und Ausrüstung unterstützte. So konnte Klaus Sonnenberg Tauchausbildung machen und die Ortsgruppe erhielt Tauchausrüstung einschließlich eines heute mittelalterlich anmutenden Taucheranzugs.

Die Übernahme der unterstützenden Badeaufsicht erfolgte stets ehrenamtlich, wobei die ersten Jahre Sonnenberg von der Gemeinde als Bademeister angestellt war. Dies setzte sehr flexible Arbeitszeiten voraus, denn das Bad war nur bei schönem Wetter geöffnet und es musste täglich bei der Gemeindeverwaltung nachgefragt werden, ob denn das Bad heute geöffnet wird. Später übernahm diese Badeaufsicht Erhard Bezold, Wasserwachtler und normalerweise in der Verwaltung der Gemeinde tätig.

Die Wasserwachtler zeigten viel Interesse an der Ausbildung. Schnell legten sie Leistungsschein und bald auch einige den Lehrschein ab. Aufgrund ihres guten Ausbildungsstandes durften 1957 – ausgewählt unter vielen Bewerbern – auch vier Neunkirchener Wasserwachtler Dienst in Kiel am Timmendorfer Strand leisten.

Höhepunkte der Sommersaison waren die Schauvorführungen im Freibad, wo sie die Zuschauer mit Staffel- und Formationsschwimmen, Sprungdemonstrationen, Rettungsvorführungen und sogar nächtlichen Lampionschwimmen begeisterten. Höhepunkt im Winter war bis in die siebziger Jahre der WW-Faschingsball, für den die Besucher Schlange standen.

Die Mitgliederzahlen entwickelten sich positiv. So waren 1957 bereits 13 männliche und zwei weibliche aktive Rettungsschwimmer gemeldet. In den folgenden Jahren pendelte sich diese Zahl auf die Dauer zwischen 20 und 30 ein.

In all den Jahren sorgte die Wasserwacht Ortsgruppe Neunkirchen für die Sicherheit in den Bädern. Ab den sechziger Jahren beschränkte sie ihren Tätigkeitsbereich vor allem auf das Neunkirchener Freibad. Das Familienbad Kreuzweiher bestand nicht mehr und in Heroldsberg, Gräfenberg und Egloffstein entstanden eigene Wasserwacht Ortsgruppen.

Nach den vorhandenen Unterlagen retteten Neunkirchener Rettungsschwimmer mindestens drei mal in sehr kritischen Fällen vor dem Ertrinkungstod. Dass nicht mehr passiert ist, ist sicherlich Glück, aber es ist auch der umsichtigen Badeaufsicht zu verdanken, die frühzeitig gefährliche Situationen erkannte und einschritt.


Die Ortsgruppe heute

Heute ist die Wasserwacht Ortsgruppe Neunkirchen als Teil der Wasserwacht-Gemeinschaft im Bayerischen Roten Kreuz eine von drei Ortsgruppen in der Kreiswasserwacht Forchheim im Bezirksverband Ober- und Mittelfranken.

Seit der Gründung stehen bei der Wasserwacht Ortsgruppe Neunkirchen im Besonderen die präventiven Ziele der Wasserwacht im Mittelpunkt des Engagements. Diese sind nach Satzung:

  • Verhinderung des Ertrinkungstodes und Durchführung der damit verbundenen vorbeugenden Maßnahmen
  • Erhöhung der Sicherheit beim Baden und beim Wassersport
  • Förderung der Gesundheit und des Sports
  • Förderung der Jugend und Heranführung an das Gedankengut des Roten Kreuzes

So betreuen wir seit Jahrzehnten den Badebetrieb im Freibad Neunkirchen und sorgen so dafür, dass in einer sicheren, geschützten Umgebung Wasser erlebt, Schwimmen erlernt, Sport getrieben, und vieles weitere getan werden kann. Auch fördern wir intensiv das Schwimmenlernen der Neunkirchener Kinder. Das beweist die Menge der Schwimmabzeichen, die hier abgelegt werden und die Kinder bekommen bei dieser Gelegenheit stets Tipps, wie sie besser schwimmen können und die geforderten Leistungen erreichen. Und es gibt immer wieder Kameradinnen und Kameraden, die mit ihnen intensiv üben.

Um all dies zu leisten, bilden wir u.a. unsere Mitglieder als Rettungsschwimmer aus und beständig weiter, unterweisen sie in Erster-Hilfe, fördern eine Jugendgruppe oder bieten für die Öffentlichkeit etwa Aktionen zur Schwimmabzeichenabnahme, begleiten z.B. KiTa-Gruppen ins Bad, führen Schwimmkurse für Kinder durch oder bieten Kurse zur Erlangung des Deutschen Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) an.

Daneben engagiert sich ein Teil unsere Mitglieder auch übergeordnet im Kreisverband Forchheim des BRK. Hierzu zählen etwa Aktivitäten in der Bereitschaft bei Sanitätsdiensten oder im Betreuungsdienst. Aber natürlich umfasst dies auch weitere Wasserwachtaufgaben, wie etwa als Einsatzleiter, Bootführer oder Taucher in der Schnelleinsatzgruppe (SEG) für Notfälle und Katastrophenschutz, Aufgaben also, die wir in unserer Ortsgruppe nicht abdecken.

Aktuell zählt die Wasserwacht Ortsgruppe Neunkirchen etwa 230 Mitglieder.

Du möchtest weitere Informationen oder die Wasserwacht unterstützen?

Sprich uns einfach jederzeit an! Gerne freuen wir uns über neue Mitglieder oder Spenden!